Wenn du dich dazu entschlossen hast, Spanisch zu lernen, hast du sicherlich schon bemerkt, dass diese Sprache ihre eigenen Herausforderungen mit sich bringt. Jeder Lernende bringt sein eigenes sprachliches Gepäck mit. Englisch-, Französisch-, Italienisch- oder Deutschsprachige stehen jeweils vor spezifischen Hürden, die über die grundlegende Grammatik hinausgehen.
Das Faszinierende am Sprachenlernen ist: Diese Stolpersteine sind völlig vorhersehbar – und somit vermeidbar. Mit den richtigen Strategien und kontinuierlichem Üben kannst du deinen Weg zur flüssigen Kommunikation erheblich beschleunigen. Der Schlüssel liegt darin, diese Muster frühzeitig zu erkennen, bevor sie sich als Fehler festsetzen.
Warum machen wir beim Spanischlernen Fehler?
Fehler entstehen vor allem durch Unterschiede zwischen der Muttersprache und dem Spanischen. Jede Sprache hat ihre eigene Grammatik, Lautstruktur und kulturelle Logik, die beeinflusst, wie wir neue Informationen verarbeiten. Einer der wichtigsten Faktoren ist die sogenannte Sprachinterferenz: Unser Gehirn wendet bekannte Regeln auf die neue Sprache an – das führt zu Verwechslungen und Fehlern.
Auch ein Mangel an Übung in echten Situationen sorgt dafür, dass viele Lernende unbewusst falsche Strukturen übernehmen. Deshalb entscheiden sich immer mehr Menschen für Sprachimmersion, um durch ständigen Kontakt mit der Sprache im Alltag schneller Fortschritte zu machen.
Die häufigsten Fehler – und wie du sie vermeidest
Grammatikfehler
- Verwechslung von „ser“ und „estar“: Der Klassiker. „Ser“ wird für dauerhafte Eigenschaften verwendet („Soy alta“, „Es médico“), „estar“ für vorübergehende Zustände oder Orte („Estoy cansada“, „Está en casa“).
→ Tipp: Übe mit typischen Alltagssätzen! - Probleme mit dem Subjuntivo: Der Subjunktiv drückt Wunsch, Zweifel oder Gefühle aus. Viele vermeiden ihn, aber er ist entscheidend für natürlich klingendes Spanisch.
→ Starte mit Sätzen wie „Espero que tengas un buen día“, „No creo que llueva“. - Zeitformen im Präteritum: Besonders pretérito indefinido und imperfecto sorgen für Verwirrung.
- Indefinido beschreibt abgeschlossene Handlungen: „Ayer comí paella“.
- Imperfecto beschreibt gewohnte oder laufende Handlungen: „Cuando era niño, comía paella los domingos“.
- Indefinido beschreibt abgeschlossene Handlungen: „Ayer comí paella“.
- Fehler bei Präpositionen: „por“ und „para“ werden oft verwechselt.
- „por“ steht für Ursache oder Mittel: „Llegué tarde por el tráfico“.
- „para“ drückt Ziel oder Zweck aus: „Estudio para el examen“.
- „por“ steht für Ursache oder Mittel: „Llegué tarde por el tráfico“.
Wortschatz und Ausdrucksfehler
- Falsche Freunde: Wörter, die ähnlich klingen, aber etwas anderes bedeuten:
- Spanisch–Englisch: „actual“ = „derzeit“, nicht „tatsächlich“; „éxito“ = „Erfolg“, nicht „Ausgang“.
- Spanisch–Französisch: „gâteau“ klingt wie „gato“, heißt aber „Kuchen“; „dos“ = „Rücken“, nicht Zahl „zwei“.
- Spanisch–Italienisch: „burro“ = „Butter“, nicht Esel; „carta“ = „Speisekarte“, nicht Papier.
- Spanisch–Englisch: „actual“ = „derzeit“, nicht „tatsächlich“; „éxito“ = „Erfolg“, nicht „Ausgang“.
- Falsch verstandene Redewendungen: Ausdrücke wie „estar hecho polvo“ (total erschöpft) oder „tomar el pelo“ (jemanden auf den Arm nehmen) verwirren, wenn man sie wörtlich übersetzt. → Lerne Redewendungen im Kontext – nicht Wort für Wort!
- Registerfehler: Vermeide in formellen Situationen das „tú“. In Spanien ist der Ton zwar meist locker, aber bei älteren Menschen oder im Berufsleben wird oft „usted“ als Zeichen des Respekts verwendet.
Aussprache und Betonung
Die spanische Aussprache stellt je nach Herkunftssprache ganz unterschiedliche Herausforderungen dar. Besonders der gerollte “r”-Laut ist für viele Englischsprachige und asiatische Muttersprachler schwierig. Hilfreich sind Zungenbrecher wie:
„El perro de San Roque no tiene rabo porque Ramón Ramírez se lo ha robado.“
Auch die Betonung führt häufig zu Fehlern. Wörter wie „público“ (Substantiv) und „publicó“ (Verb) ändern ihre Bedeutung allein durch die Betonung. Zum Glück folgt die spanische Akzentsetzung klaren Regeln:
- Wörter, die auf einen Vokal, n oder s enden, tragen einen Akzent, wenn die Betonung auf der letzten Silbe liegt.
- Wörter, bei denen die Betonung auf der vorletzten Silbe liegt, werden nur akzentuiert, wenn sie nicht auf Vokal, „n“ oder „s“ enden.
Die spanischen Vokale sind geschlossener und klarer als in vielen anderen Sprachen. Besonders wichtig ist es, zwischen „e“ und „i“ zu unterscheiden – etwa in „bebé“ vs. „bebí“, wo der Vokalwechsel unterschiedliche Zeitformen ausdrückt.
Häufige Fehler je nach Muttersprache
Fehler, die englische Muttersprachler machen
- Alter mit „ser“: z. B. „Soy 25 años“ statt „Tengo 25 años“.
- Falsches Genus: z. B. „la problema“ statt „el problema“.
- Wörtliche Übersetzungen von Gefühlen: „I am cold“ → „Soy frío“ statt „Tengo frío“.
- Fehlende Reflexivpronomen: „lavo“ statt „me lavo“.
Fehler, die französische Muttersprachler machen
- Alter mit „hacer“: „Hago 30 años“, beeinflusst durch „J’ai 30 ans“, statt „Tengo 30 años“.
- Verwechslung von „ser“ und „estar“: „Soy cansado“ statt „Estoy cansado“, da es im Französischen nur être gibt.
- Unterschied zwischen „saber“ und „conocer“: z. B. „Sé Valencia“ statt „Conozco Valencia“.
- Aussprache des „r“: Der französische „r“ unterscheidet sich stark vom spanischen, was zu Verwechslungen wie „carro“ und „caro“ führt.
Fehler, die italienische Muttersprachler machen
- Verwechslung von „hay“ und „está“: z. B. „Está mucha gente“ durch den Einfluss von „c’è“, korrekt wäre „Hay mucha gente“.
- Artikel bei Eigennamen: z. B. „la María“, „el Pedro“, wie im regionalen Italienisch üblich.
- Übermäßiger Subjunktivgebrauch: „Creo que sea fácil“ statt „Creo que es fácil“, beeinflusst durch „credo che sia“.
- Infinitiv statt Gerundium: z. B. „Me quedo a estudiar“ statt „Me quedo estudiando“.
Fehler, die deutsche Muttersprachler machen
- Feste Wortstellung: Viele sagen „Gestern ins Kino bin ich gegangen“ („Ayer al cine fui“) statt „Ayer fui al cine“.
- Männliches Genus als Standard: Einfluss des deutschen Drei-Genus-Systems.
- Schwierigkeiten mit „g“/„j“-Lauten: v. a. bei „ge“/„gi“ und dem spanischen „j“.
- Verwechslung von „por“ und „para“: Das deutsche „für“ wird oft ausschließlich mit „para“ übersetzt.
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